SANDRA TIRRE                                                      









     
AGGRESSION, 2024
aka Autonomiephase
Acrylic and Pencil on Cotton
170 x 230 cm



“Aber Elisa will nichts falsch machen. Sie hat Angst vor einem Konflikt, obwohl sie schon mittendrin steckt. Sie will nicht, dass die Beziehung zu ihrem Sohn darunter leidet, wenn sie reagiert, und sieht nicht, dass auch ihr `totstellen´eine Reaktion ist. Also schlucht sie ihren Zorn. Irgendwie gelingt es ihr, ihn wegzudrücken. Sie wehrt sich dagegen, ihn zu spüren. So kapselt sie sich aber vom Fühlen ab, vom gegenwärtigen Moment und von Max.” 

“Es dauert Neunzig Sekunden, in denen das Programm in deinem Gehirn getriggert wird, die WUT bildlich gesprochen durch dich hindruchfließt und schließlich gänzlich aus deinem Körper gespült wird. Dann ist diese automatische Körperreaktion vorbei. Bleibe ich nach diesen neuzig Sekunden wütend, dann deswegen, weil ich mich dazu entschieden habe, diesen Kreislauf am Leben zu halten. In jedem Moment entscheide ich, mich im Kreislauf festzubeißen oder wieder zurück in den gegenwärtigen Moment zu kommen.” 


Aus: Mama nicht schreien, 2021. Jeannine Mik und Sandra Teml-Jetter





© Sandra Tirre 2025
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